CRX Markets spricht auf der ITFA SERC Trade Finance Konferenz und Networking-Veranstaltung

CRX Markets war kürzlich auf der ITFA Southern Regional Committee (SERC) Trade Finance Konferenz und Networking-Veranstaltung am 12. Juni vertreten und brachte dort seine Expertise im Bereich Working Capital Finance ein. Die Veranstaltung vereinte Vordenker aus der Branche, um das aktuelle Marktumfeld zu analysieren und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu geben.

Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Sébastien Kuhn, Senior Sales Manager bei CRX Markets, der seine Perspektiven in der Abschlussdiskussion „Finanzierung über das Fälligkeitsdatum hinaus: Trends und Herausforderungen in Supply Chain Finance“ teilte. Mit fast 20 Jahren Erfahrung im Finanzwesen brachte Sebastien eine einzigartige Sichtweise auf Supply Chain Finance (SCF) und Post-Maturity-Zahlungen in die Diskussion ein.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Paneldiskussion mit Sébastien und weiteren Experten:

Traditionelle SCF-Programme stoßen auf Grenzen

Die Einbindung von Einkauf und Lieferanten stellt in SCF-Programmen häufig eine Hürde dar. Die Finanzabteilung erkennt oft frühzeitig die Vorteile eines SCF-Programms für das Working Capital, doch der Austausch mit dem Einkauf gestaltet sich nicht immer einfach. Die Abstimmung kann herausfordernd sein, da beide Bereiche häufig nach unterschiedlichen KPIs gesteuert werden – eine Zustimmung durch den Einkauf ist jedoch entscheidend.


Sobald der Einkauf zustimmt, erfordern SCF-Programme klare Abstimmungen und eine saubere Umsetzung, um den Business Case zu realisieren. Deshalb ist es entscheidend, dass alle Beteiligten den Zeitbedarf des Einkaufs für Lieferantenverhandlungen verstehen und dies frühzeitig in der Planung berücksichtigen.

Diese Herausforderung ist weit verbreitet – gleichzeitig bringt jedes Land eigene Rahmenbedingungen mit. In Frankreich beispielsweise liegt die gesetzlich zulässige Höchstzahlungsfrist für Handelsverbindlichkeiten bei 60 Tagen, während die durchschnittlichen DPO etwa 50 Tage betragen. Daraus ergibt sich ein strukturelles Problem: Viele Lieferanten haben wenig Anreiz, Käufern frühzeitige Zahlungen zu ermöglichen. Es besteht also eine klare Chance, hier die richtigen Anreize zu schaffen.

Post-Maturity-Finanzierung: Einfach und wirkungsvoll

Post-Maturity-Zahlungen bieten zahlreiche Vorteile: Sie ermöglichen es einem Unternehmen, Lieferanten pünktlich zu bezahlen und eine zusätzliche Zahlungsfrist von 60 Tagen zu erhalten. Das verbessert den operativen Cashflow und optimiert das Working Capital. Diese Modelle lassen sich schnell über eine Fintech-Plattform umsetzen und erfordern keinen hohen Integrationsaufwand in die bestehende IT-Landschaft, sondern nur eine Erweiterung des Cash-Management-Workflows. Es braucht weder ein Onboarding der Lieferanten, noch deren Zustimmung oder die Einbindung des Einkaufs.

Auch Banken profitieren von dieser flexiblen Lösung – sie erlaubt eine sofortige Nutzung der Kreditlinie und lässt sich nahtlos mit anderen SCF-Instrumenten kombinieren, um eine ganzheitliche Working Capital-Finanzierung aufzubauen.

Buchhalterische Behandlung frühzeitig proaktiv klären

Schon zu Beginn des Prozesses sollten Unternehmen ihre Wirtschaftsprüfer einbinden, um die buchhalterisch richtige Behandlung sicherzustellen. Ein zentrales Thema ist die Klassifizierung der Verbindlichkeit gegenüber dem Payment Service Provider: Wird diese als Finanzverbindlichkeit oder als sonstige Verbindlichkeit behandelt?

Gerade für börsennotierte Unternehmen ist diese Unterscheidung besonders relevant – sie beeinflusst Finanzkennzahlen und damit auch die Wahrnehmung durch Investoren und Analysten.

Auch Banken profitieren von dieser flexiblen Lösung – sie erlaubt eine sofortige Nutzung der Kreditlinie und lässt sich nahtlos mit anderen SCF-Instrumenten kombinieren, um eine ganzheitliche Working Capital-Finanzierung aufzubauen.

Ratingagenturen und Finanzanalysten sind besonders sensibel in Bezug auf Laufzeiten: Verlängerungen um 60 oder 90 Tage gelten im Allgemeinen noch als Teil des operativen Cashflows und lösen eher keine Umklassifizierung aus. Bei längeren Fristen könnte jedoch eine Requalifizierung als Finanzschuld erforderlich sein.

Aus buchhalterischer Sicht gilt: Auch wenn die Verbindlichkeit nicht mehr als „Lieferantenverbindlichkeit“ klassifiziert wird, kann sie laut aktueller Rechtsprechung häufig weiterhin als „Lieferantenverbindlichkeit – sonstige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen werden. Diese feine Differenzierung unterstreicht, wie wichtig ein frühzeitiger und kontinuierlicher Dialog mit den Wirtschaftsprüfern ist – um Bilanzeffekte zu verstehen, Konformität sicherzustellen und unerwartete Überraschungen zu vermeiden.

Sie möchten mehr über Post-Maturity-Zahlungen oder Supply Chain Finance erfahren? Oder Sie planen eine Veranstaltung und wünschen sich einen CRX Markets-Experten als Speaker? Kontaktieren Sie jetzt unser Team.

Search Icon